Polieren von Edelstahl für Alfried

Das Polieren des Edelstahl-Gestänges ist „part of the deal“ wie der Franzose sagen würde. Die Live-Steam Lok Alfried besticht durch ihren günstigen Preis wenn man sich anschaut, was man dafür bekommt. Der Franzose spräche wohl von „value for money“. Das Handbuch gibt an, dass „das Polieren und schleifen Bestandteil der Montage“ ist, da die Lok sonst nicht unerheblich teurer werden würde. Also: Halten wir uns unserer Natur widersprechend mal an eine Bedienungsanleitung und polieren das Edelstahl-Gestänge.

Gestänge von Alfried im Lieferzustand
Gestänge von Alfried im Lieferzustand
  1. Echtdampflok Bausatz für Einsteiger: Alfried von Reppingen
  2. Polieren von Edelstahl für Alfried
  3. Montieren eines Reppingen Wasserstands
  4. Fahrwerksvorbereitung für Alfried
  5. Detaillierung von Alfried – Frontschürze
  6. Kulisse an Reppingen Echtdampflok Alfried montieren
  7. Steuerung an Reppingen Echtdampflok Alfried einstellen
  8. RC Installation Reppingen Alfried
  9. Kessel und Umlauf von Alfried
  10. Kohle für die Echtdampflok
  11. LED Beleuchtung mit Lichtwechsel bei Fahrtrichtungswechsel
  12. 4 Jahre Dampflok Müngsten

Ganz unabhängig davon ob man das Gestänge blank lässt oder lackiert: Es wird so geliefert wie es von der Maschine fällt und gehört deshalb gesäubert, geschliffen und poliert. Das Vorbild hat gefräste Nuten in der Kuppelstange sowie in der Treibstange. Für den Bausatz ist das, sicher aus Kostengründen, entfallen. Hier sind die Stangen wie im Schmalspurbereich durchaus üblich nicht genutet. Ob und in wie fern das Original das Gestänge lackiert hatte lässt sich mit dem verfügbaren Bildmaterial im Internet nicht rekonstruieren. Bei mir bleiben sie erstmal blank.

 Die Buchsen des Gestänges in die Lager gepresst werden sind bereits fertig nachgebohrt und müssen nicht mehr behandelt werden! 

1. Kanten brechen

Bei Dreh- oder Fräsbearbeitung entsteht ein typischer Grat, dem man mit Entgraten begegnet. Auf gelaserte Teile trifft das in der Regel nicht zu. Das Gestänge von Alfried ist gelasert und wie auf dem Artikelbild ersichtlich hat der Laser die in diesem Produktionsverfahren typischen, braunen Brandspuren am Material hinterlassen. Diese werden über den ersten Arbeitsschritt beim Bearbeiten von Edelstahl aus der Lasermaschine, dem Brechen der Kanten, direkt mit entfernt. Die Kanten werden aber auch deshalb gebrochen, da sie überstehendes Material (Nasen) durch den Laserweg haben könnten und/oder Wellen durch zu schnelles Schneiden. Auf dem Artikelbild sind z.B. auch noch einige Teile miteinander verbunden. Diese werden natürlich voneinander getrennt und das überstehende Material gehört sauber zurückgefeilt. Durch das Brechen der Kante entsteht eine wohl geformte Linie. Vor allem aber hat es bei der Echtdampflok optische Gründe die Kanten zu brechen. „Runde kanten“ sehen schöner aus und halten auch den Lack deutlich besser – so er denn auf das Gestänge soll.

Unbearbeitete Edelstahl Steuerschwinge

Unbearbeitete Edelstahl Steuerschwinge

Um die Kanten am Edelstahl-Gestänge zu brechen reicht es sie mit dem mitgelieferten Schleifpapier entsprechend zu bearbeiten. Hierbei kann man die einzelnen Gestängeteile in einen Schraubstock spannen und mit dem Schleifpapier gleichmäßig bearbeiten. Möglich ist auch das Schleifpapier flach auf eine plane Oberfläche zu legen und das Werkstück selbst mit der Kante am Schleifpapier wieder gleichmäßig entlang zu führen. Schneller geht es der geübten Hand mit der Feile.

 Wesentliches Merkmal für die Kosten von Laserbauteilen ist die Maschinenstunde. Je schneller der Laser das Bauteil ausgeschnitten hat, umso günstiger kann es angeboten werden. Je schneller der Laser durch das Material geht, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit dass die Schnittpunkte unsauber werden. Deshalb sollte man auch die Schnittflächen mit feinem Schleifpapier bearbeiten um eine möglichst plane Oberfläche zu bekommen – so man sie denn haben will. 

2. Schleifen

Edelstahl schleifen

Edelstahl schleifen

Das benötigte Schleifpapier um das Edelstahl-Gestänge zu schleifen lag dem Bausatz bei. Dieses wird einfach flach auf eine plane Oberfläche gelegt und das entsprechende Werkstück mit handfestem Druck gleichmäßig über das Schleifpapier geschliffen. Wichtig ist die einzelnen Edelstahl-Gestänge auch glatt und in geradliniger Bewegung über das Schleifpapier zu führen. Kreisende Bewegungen führen schnell zu unschönen Ergebnissen.

Beim Schleifen entsteht sehr feiner Staub, welcher sich schnell im Schleifpapier festsetzt. Bereits stark verschmutztes Schleifpapier ist natürlich entsprechend zu entsorgen und ein frisches Stück für das nächste Bauteil zu nehmen.

Das geschliffene Edelstahl hat nur die typische Optik „gebürstet“. Für die Echtdampflok reicht das dicke aus, eine Hochglanzpolitur wäre jetzt nicht nur noch aufwändiger, sondern vor allem wenig originalgetreu, schließlich wird das Material ohnehin eine Menge Öl, Wasser, Ameisen, Schnecken und was sonst noch so leichtfertig über die Schienen wandert, sehen.

Geschliffener Edelstahl

Geschliffener Edelstahl

3. Säubern

Wo gehobelt wird fallen Späne und wo geschliffen wird wirbelt Staub auf. Dieser setzt sich auch direkt wieder am Bauteil ab. Da er das gerade nicht soll kommen alle Edelstahl-Teile des Gestänges nach erfolgreichem Schleifen in ein Spülibad, in dem sie von Staub und Fett befreit werden. Auf ein Handtuch legen, trocknen lassen, fertig!

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