Montieren eines Reppingen Wasserstands

Der Reppingen Wasserstand weist gegenüber anderen Herstellern einige Besonderheiten auf. Die vordergründigste ist, dass der Wasserstand mit einem 5mm Glas aufwartet, welches darüber hinaus nur eine Dicke von 0,6mm hat, während andere Hersteller bei einem 5mm Glas gleich eine 1mm Wandung haben, oder gar nur ein 4mm Glas mit 1mm Wandung.

Wasserstand von Reppingen für Echtdampfloks
Wasserstand von Reppingen für Echtdampfloks
  1. Echtdampflok Bausatz für Einsteiger: Alfried von Reppingen
  2. Polieren von Edelstahl für Alfried
  3. Montieren eines Reppingen Wasserstands
  4. Fahrwerksvorbereitung für Alfried
  5. Detaillierung von Alfried – Frontschürze
  6. Kulisse an Reppingen Echtdampflok Alfried montieren
  7. Steuerung an Reppingen Echtdampflok Alfried einstellen
  8. RC Installation Reppingen Alfried
  9. Kessel und Umlauf von Alfried
  10. Kohle für die Echtdampflok
  11. LED Beleuchtung mit Lichtwechsel bei Fahrtrichtungswechsel
  12. 4 Jahre Dampflok Müngsten

Warum ist das so wichtig? Meine Erfahrung mit Wasserständen war nicht immer die Beste. Gegen die bisher von mir verbauten Wasserstände gleicht Münchhausen einem Empiriker und zu Beginn ist es dann zudem noch zum einen oder anderen Glasbruch gekommen. Weil sich Reppingen sicher zu sein scheint dass sein Wasserstand schon beim Erstversuch auch ohne Glasbruch eingebaut werden kann, wird erst gar kein Ersatzröhrchen mitgeliefert.

Die Montage eines Wasserstands ist bzw. sollte so selbsterklärend sein, dass sich die Beschreibung über Details zur Montage nahezu ausschweigt. Lediglich, dass die beiden Aufnehmer für das Glasrohr zueinander fluchten sollten wird in der Bauanleitung noch kurz erwähnt.

Das Problem mit dem Wasserstand an Dampfloks

Man kann es kurz fassen: Sie sind ungenau. Das Ganze kann mehrere Gründe haben und so gibt es auch mehrere Lösungsmöglichkeiten dem Problem zu begegnen. Eines der Grundprobleme ist und bleibt allerdings der m.E. konstruktive Mangel des Regner-Kessels, dessen „Hirschgeweih“ für die Dampfentnahmepunkte ausreichend Zeit und Fläche lässt, dass der Dampf wieder kondensieren kann und im oberen Teil mit Kondenstropfen den Fluss verhindert. Deshalb empfiehlt Regner auch das Nachspeiseventil auf den Wasserstand zu schrauben. So wird bei der Nachspeisung der Wasserstand wieder freigespustet und kann – fürs Erste – den richtigen Wasserstand anzeigen. Das hatte ich auch so umgesetzt. Allerdings habe ich von Herrmann Echtdampf zwischenzeitig den 5mm Wasserstand verbaut, der dann auch wieder eine M6x0,75 Hohlschraube benötigt. Wieder viel Masse an der Wärmeausgleich stattfinden kann.

Ich habe natürlich die im Internet nachzulesenden Optimierungsmöglichkeiten versucht. Der Erfolg war begrenzt. Reppingen umgeht das Problem gleich mehrfach:

  1. Die Kessel stellen einen echten Dampfdom bereit und nicht ein verwinkeltes Geweih.
  2. Der Wasserstand hat ein 5mm Schauglas.
  3. Außerdem ist die Wandung des Schauglases um 40% geringer als bei vergleichbaren Wasserständen.

Der Erfolg mit Alfried gab den Ausschlag. Ich habe das intensiv getestet und war sehr angetan davon, dass ich den Wasserstand nicht zu Fehlanzeigen überreden konnte. Im Stand wie mit geöffnetem Regler zeigte der Wasserstand immer richtig an und erlaubte ein problemloses Ablesen während der Fahrt. Tröpfchenbildung blieb vollständig aus.

Montage des Wasserstands

Ausrichten eines Wasserstands

Ausrichten eines Wasserstands

Die Montage ist denkbar einfach. Reppingen empfiehlt die Abdichtung der Gewinde mit dem Mitgelieferten Schraubensicherungslack durchzuführen. Dafür kann man vollständig auf die Kupferdichtringe verzichten (die gerade bei Anfängern dazu neigen zu viel Drehmoment auf die Gewinde zu bringen). Ich habe mich in dem Beispiel hier dennoch erstmal nur für eine Teflonabdichtung entschieden. Diese ist unter höherem Druck allerdings häufig auch nicht die beste Lösung, da sich das Material mit der Zeit doch herausarbeitet.

  • Als ersten Schritt schraubt man zunächst die Kontermuttern auf die Aufnehmer des Wasserstands (T-Stücke).
  • Dann schraubt man den unteren Teil des Wasserstands in das dafür vorgesehene Schraubgewinde am Kessel. Der untere Teil des Wasserstand ist der, welcher nach unten hin geschlossen ist.
  • Als nächstes schraubt man den oberen Teil des Wasserstands entsprechend oben in das Schraubgewinde, welches sich fluchtend zum unteren Teil im Dampfdom befindet. Es ist darauf zu achten dass die Öffnung mit dem Innengewinde nach oben zeigt.
 Aus Platzgründen MUSS der Dampfregler bereits montiert werden, BEVOR der obere Flanschanschluss für den Wasserstand montiert wird, da sonst das Gewinde der Abgangsöffnung des Dampfreglers gegen den Flansch stößt. 
  • Nun werden die beiden Halterungen gefluchtet. Dafür sind sie so zu weit einzudrehen, dass sie das spätere Glasrohr in Parallelität zum Kessel aufnehmen. Damit die beiden Aufnehmer fluchten kann man sich eines Tricks behelfen und in den oberen Aufnehmer einen 5mm Bohrer oder ein 5mm Messingstab stecken. Dieser muss nun locker und leicht in den unteren Aufnehmer fallen können und zu allen seiten gleichviel leichtes Spiel haben. Mit dem Auge kontrolliert man den Stab oder Bohrer hinsichtlich seines parallelen Laufs zum Kesselrücken. Ist das der Fall sind die beiden Aufnehmer korrekt positioniert und mit der Kontermutter kann man sie am Kessel fixieren.
  • Nachdem die beiden T-Stücke fest am Kessel sitzen kann man von oben das Glasröhrchen in den Wasserstand stecken. Hier noch mal die Positionierung kontrollieren.
  • Das Glasrohr etwas anheben, sodass man in der Reihenfolge Dichtungsring, Flansch, Flansch, Dichtungsring über das Glasröhrchen schieben kann.
  • Das Glasröhrchen in den unteren Aufnehmer schieben und die Dichtungsringe in ihre Position bringen.
  • Mit den beiden M2 Schrauben können nun die Flansche an den Aufnehmern festgeschraubt werden. Hierbei ziehen sich die O-Ringe in ihre Endposition und dichten den Wasserstand nach außen ab.
  • Die M5 Verschlußschraube gehört nun zusammen mit dem O-Ring auf den Wasserstand geschraubt. Wie für Schraubverbindungen mit O-Ring-Dichtung üblich wird auch diese Schraube nur „handwarm“ angezogen um Dichtigkeit zu erreichen, aber den O-Ring nicht zu zerstören.

 

Montierter Wasserstand an Echtdampflok Kessel

Montierter Wasserstand an Echtdampflok Kessel

 

 Der Reppingen Kessel hat das Flammrohr für den Gasbrenner nicht mittig, sondern leicht rechts versetzt angebracht. Dies garantiert auch die Möglichkeit der Herausnahme des Brenners bei montiertem Wasserstand. Bei Regner Maschinen z.B. liegt das Brennerrohr zentral im Kessel, wodurch der Brenner nicht mehr vernünftig in den Kessel geschoben werden kann, wenn der Reppingen Wasserstand bereits montiert ist, da der Flansch dann im Weg ist. Entsprechend ist dann VOR dem Eindrehen des unteren Flansches der Gasbrenner zu montieren. 

Das Konzept funktioniert! Zwar ist das Festschrauben der M2 Schrauben an den Flanschen etwas kniffelig, letztendlich kann man so allerdings doch problemlos einen Wasserstand montieren ohne Gefahr laufen zu müssen ihn durch Überwurfmuttern und zu dicht gepackte Teflonpackungen zu zerstören. Dies passiert bei anderen Wasserständen leider schneller als einem lieb ist, da man es häufig doch zu gut meint mit dem Festdrehen.

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4 Kommentare

  • Kompliment! Klar und deutlich erklärt, mit hervoragender Bilder!

    Ich bekam den goldenen Tip zu dieser Website vom Dampf-Edelschmied Ralph selber!
    Jetzt werde ich ein Paar Tagen studieren und lesen müssen.
    Ich bin jetzt drie Jahre mit Echtdampf dabei, und muss noch viel lernen

    Entschuldige meine Schreibfehler, ich bin Flame und wohne Östlich von Antwerpen.

    • Hi Jan,

      vielen Dank und viel Spaß beim Lesen. Speziell zu Reppingen wird es hier in den nächsten Wochen noch einige Artikel geben.

      Gruß aus dem Bergischen
      Armin

      PS: Höchstens wenn ich so gut Vlaams könnte wie Du Deutsch gäbe es etwas zu entschuldigen! 😉

  • Hallo Armin,

    noch eine kleine Ergänzung. Bei der Nachrüstung an einer Regner-Lok tat ich mich schwer, die beiden M2-Schrauben zur Befestigung des oberen Flansches einzudrehen. Den Kessel wollte ich nicht abbauen…

    Vom Meister selbst kam der Tipp, den oberen Teil zunächst noch nicht zu kontern, sondern um 90° zu verdrehen. Dann wird das Röhrchen mit den aufgesteckten Flanschen und O-Ringen eingesteckt, der Flansch von der Seite her am oberen Teil lose angeschraubt und dann das ganze um 90° in die Endposition gedreht. Nun kann das obere Teil am Dom gekontert, das Röhrchen in den unteren Teil geschoben und anschließend der Rest fertig montiert werden.

    Gruß
    Bernd

    • Schotterkind schrieb
      | » Antworten

      Hallo Bernd,

      danke für die Ergänzung, so geht es natürlich auch, zumindest wenn kein Gehäuse oder anderes Gedöns im Weg ist! 🙂

      Sonnige Grüße
      Armin

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